Machtmessung in sozialen Netzwerken
Neuer Fachartikel in dem renommierten Journal Annals of Operations Research erschienen: Macht ist ein zentrales gesellschaftliches Phänomen: Wer übt Macht auf wen aus, in welchem Umfang und mit welchen Mitteln. Solche Machtfragen stellen sich in unserem Kulturkreis seit Beginn: Machtausübung ist, laut Platon, in der menschlichen Natur angelegt. Macht eines Akteurs – so meint man vielleicht schnell – hängt stark mit seinen Attributen wie „Entschlossenheit, Willenskraft und Beharrlichkeit“ zusammen. Studien in den 1970er und 1980er Jahren zeigten aber bereits, dass das Machtpotenzial eines Akteurs wesentlich von seiner strukturellen Einbettung im Sozialgefüge abhängt – seine Attribute erlauben es ihm dann, sein strukturbedingtes Potenzial zu heben. In unserem Artikel ist es uns nun erstmalig gelungen, solche strukturellen Machtpotenziale in sogenannten Zweirelationen-Netzwerken zu messen. Zweirelationen deshalb, weil es hier um Unterstützungs- und Unterdrückungsbeziehungen zwischen Akteuren geht. Unser neues Konzept reichert also damit die Möglichkeiten der Abbildung gesellschaftlicher Machtstrukturen an. Hier geht es zum Fachbeitrag.